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Schule setzt Maßstäbe mit einer Gemeinwohl-Bilanz

Freiburg, 04.10.2018
     
FWS-Wetterau_Projektteam (Anja Epkes).jpgJana Theurer und Birgit Brauburger von der FWS Wetterau © Anja Epkes

Die Waldorfschule Wetterau hat als erste Bildungseinrichtung eine Gemeinwohl-Bilanz nach der Gemeinwohl-Matrix 5.0 erstellt. Der Prozess hat innerhalb der Schule viele neue Impulse gegeben, wirkt aber auch darüber hinaus in die Region. Zudem wurde die Gemeinwohl-Ökonomie bereits seit 2017 in den Unterrichtseinheiten und Projekttagen integriert. Unterstützt haben die Schule die GWÖ-Regionalgruppe Rhein-Main, der GWÖ-Arbeitskreis Bildung sowie die Software AG-Stiftung. Ziel des gemeinsamen Projektes war es unter anderem, Erfahrungswerte für andere Schulen zu schaffen und den Ansatz der GWÖ zu verbreiten. Dafür wurde ein Leitfaden entwickelt, der weiteren Bildungseinrichtungen bei der Gemeinwohl-Bilanzierung unterstützt.

Das Ergebnis

„Der Waldorfschulverein Wetterau e. V. ist in hohem Maße gemeinwohl-orientiert“ resümiert die Auditorin. Hervorgehoben wird der ganzheitliche Ansatz der Waldorfpädagogik, der auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen zugeschnitten ist und die Aufmerksamkeit auf deren Entwicklungspotentiale richtet. Bereiche mit vorbildlicher Bewertung sind Transparenz sowohl den Mitarbeiter*innen als auch den Schüler*innen und Eltern gegenüber. Aber auch die Kooperation mit anderen Schulen, die soziale Haltung im Umgang mit Geldmitteln oder die ökologisch-nachhaltig orientierte Kantine sind bemerkenswert. 

Die Motivation

 „Für uns ging es uns insbesondere um die Bewusstseinsbildung, einen neuen Blickwinkel auf den gelebten Alltag und unsere Organisation“, sagt Geschäftsführerin Jana Theurer. „Zum einen zeigt uns die GW-Bilanz, dass Dinge, die wir ganz selbstverständlich so handhaben, aus Gemeinwohlsicht hoch bewertet werden, und zum anderen haben wir einige Aspekte ausgemacht, in denen wir uns weiter verbessern können. An diesen Potenzialen werden wir nun arbeiten“.

Neben den Impulsen zur eigenen Weiterentwicklung war und ist ein Antrieb jedoch auch, die Idee des Wertewandels zu unterstützen. „Als Schule sind wir ein Lebensfeld, das in die Gesellschaft wirkt“ sagt Uwe Mos aus der Schulführung. „Hier sollen Schülerinnen und Schüler erleben, in welche Richtung wir uns entwickeln können und Möglichkeiten des bewussten Lebens und der Gestaltung kennen lernen.

Die Schule möchte auch andere Bildungsrichtungen ermutigen, Mensch und Umwelt in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen und mit der Gemeinwohl-Bilanz zu arbeiten. Gemeinsam mit den Akteur*innen der GWÖ ist deshalb ein Leitfaden entwickelt worden, der andere Bildungseinrichtungen bei der Erstellung ihrer eigenen Gemeinwohl-Bilanz unterstützen kann.

Bildungseinheiten

Im Projektzeitraum fanden mit insgesamt sechs Klassengruppen mehrere Bildungseinheiten zu den Fragen der Gemeinwohl-Ökonomie statt. Bildungsreferent*innen des AK Bildung haben diese Workshops und Projekttage durchgeführt. Vor allem die Planspiele stießen bei den Schüler*innen auf große Resonanz. Die Feedbacks zeigten, dass die Schüler*innen nun unter anderem bewusster über das Wirtschaftssystem nachdenken sowie ganz praktische Impulse gewannen, wie sie selbst dazu beitragen können, unsere Wirtschaft nachhaltig-ethisch zu gestalten. Aktuell laufen die Überlegungen, wie die Gemeinwohl-Ökonomie dauerhaft im Curriculum etabliert werden kann. 

Pressestimmen:

Mehr Infos:

Alle Infos und Dokumente finden Sie hier, unter anderem:

  • Gemeinwohl-Bilanz der Schule
  • Leitfaden für Bildungseinrichtungen
  • Prozesserfahrungen der Schule
  • Bildungsmaterialien und Konzepte zur Gemeinwohl-Ökonomie