Oberösterreich

Wofür wir stehen

Situation 

Unser jetziges Wirtschaftssystem steht auf dem Kopf. Das Geld ist zum Selbst-Zweck geworden, statt ein Mittel zu sein für das, was wirklich zählt: ein gutes Leben für alle.

Icon Der Abschied von der globalisierten Gier ( © Herbert Wegscheider ) (2,6 MB)

 

Vision

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eines guten Lebens in der Gemeinwohl-Gesellschaft: Die Gemeinwohl-Ökonomie trägt in allen gesellschaftlichen Bereichen zu einer Kultur des guten Lebens in einer friedlichen und nachhaltigen Zivilisation bei. Das Zusammenleben ist geprägt durch ein menschliches Miteinander, ein hohes Maß an Vertrauen und Wertschätzung, starken sozialen Zusammenhalt, überschaubare Strukturen und gesicherte Grundrechte.

Die Wirtschaft dient dem Gemeinwohl und nicht mehr der Geldvermehrung um ihrer selbst willen. Ungleichheiten bei Einkommen, Vermögen und Macht halten sich in massvollen Grenzen. Der Umweltverbrauch bleibt innerhalb der Regenerationsfähigkeit natürlicher Ökosysteme und der planetaren Grenzen. Gegenwärtige und zukünftige Generationen geniessen gleiche Lebenschancen.

 

Mission

(unser Auftrag als Bewegung): Wir setzen uns für eine gerechte und nachhaltige Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung ein, die den Menschen in seinen zahlreichen Verbindungen dient. Wir wollen menschliche Beziehungen gelingen lassen und streben nach einem glücklichen und erfüllten Leben!

Das Wohl von Mensch und Umwelt wird zum obersten Ziel des Wirtschaftens. Dafür streben wir ein Wirtschaftssystem an, das auf gemeinwohl-fördernden Werten aufgebaut ist.
 

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Wir wenden uns mit unseren Ansätzen für Bewusstseins- und Weiterentwicklung gezielt an

  1. Wie kann ich die Welt verändern als Konsument*in und Bürger*in (mehr ...)
  2. Wie kann ich die Welt verändern als Unternehmen (z.B. mit der Gemeinwohlbilanz) (mehr ...)
  3. Wie kann ich die Welt verändern als Gemeinde und Politiker*in (mehr ...) sowie an
  4. Wie kann ich die Welt verändern als Bildungseinrichtung (mehr ...).
  5. Wie kann ich die Welt verändern als Berater*in (mehr ...).

 

 

 

Das Video "GWÖ kurz erklärt" zeigt Ihnen, wofür wir als Bewegung Gemeinwohl-Ökonomie stehen und wofür wir uns einsetzen.

In dem Buch «Gemeinwohl-Ökonomie» von Christian Felber finden Sie eine gute Situationsanalyse unserer heutigen Wirtschafts- und Lebensweise sowie erste Ansätze, wie wir unsere Situation deutlich verbessern können (Neuauflage 2018).

Der bekannte Kinofilm «Tomorrow - die Welt ist voller Lösungen» (Trailer) verdeutlicht und ergänzt unsere Ansätze recht gut.

 

 

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Die Bewegung Gemeinwohl-Ökonomie ist

... auf wirtschaftlicher Ebene eine lebbare, konkret umsetzbare Alternative für Unternehmen verschiedener Grössen und Rechtsformen. Der Zweck des Wirtschaftens und die Bewertung von Unternehmenserfolg werden anhand gemeinwohl-orientierter Werte definiert.

... auf politischer Ebene ein Motor für rechtliche Veränderung. Ziel des Engagements ist ein gutes Leben für alle Lebewesen und den Planeten, unterstützt durch ein gemeinwohl-orientiertes Wirtschaftssystem.

... auf gesellschaftlicher Ebene eine Initiative der Bewusstseinsbildung für Systemwandel, die auf dem gemeinsamen, wertschätzenden Tun möglichst vieler Menschen beruht. Die Bewegung gibt Hoffnung und Mut und sucht die Vernetzung mit anderen Initiativen.

Die Bewegung «Gemeinwohl-Ökonomie» versteht sich als ergebnisoffener, partizipativer, lokal wachsender Prozess mit globaler Ausstrahlung, die mit anderen Bewegungen auf vielfältige Weise kooperiert.

 

Prinzipien

Unsere Prinzipien basieren auf Achtsamkeit, Verbundenheit (Mensch & Natur), Suffizienz, Kooperation sowie integralem Denken & Handeln.

 

Werte

Die Gemeinwohl-Ökonomie steht für eine ethische Wirtschaft, die auf den 4 Werten (1) Menschenwürde, (2) Solidarität und soziale Gerechtigkeit, (3) ökologische Verantwortung, sowie (4) demokratischer Mitbestimmung und Transparenz aufbaut.

 

Wir setzen uns ein für

  1. Ethik, Fairness, Vertrauen und Wertschätzung in einer sozialen und verantwortungsbewussten Marktwirtschaft – inkl. der dafür notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen
  2. ökologische und soziale Verantwortung von Unternehmern/Managern sowie den Bürgern und Konsumenten
  3. mehr Kooperation und Solidarität in Wirtschaft und Gesellschaft (inkl. Kreislaufwirtschaft)
  4. eine umfassende Reform des Finanzbereichs (inkl. Transaktionssteuer, Geld ist ein Mittel zum Zweck und nicht der Sinn des Wirtschaftens)
  5. eine ökologisch ausgerichtete Landwirtschaft und Ernährung
  6. mehr Regionalität in der Wirtschaft
  7. bewussten und achtsamen Konsum
  8. eine drastische Reduktion des CO2-Fussabdrucks und umfassende Klimaschutz-Massnahmen
  9. mehr demokratische Mitwirkung und gesellschaftliches Engagement der Bürger
  10. Bewusstseinsentwicklung und mehr Bildung für die ökologischen und sozialen Herausforderungen unserer Zeit (ab dem Kindergarten)
  11. die Umsetzung der 17 Entwicklungsziele der UN in den einzelnen Ländern

 

Wir wenden uns gegen:

  1. Korruption, Bestechlichkeit und unfaire Praktiken in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft
  2. marktschädigendes Konkurrenz-Verhalten in der Wirtschaft
  3. systemgefährdende «Macht-Konzentrationen & -Ausübung» in Wirtschaft (inkl. Grosskonzerne) und Gesellschaft
  4. eine 2 Klassen-Gesellschaft und eine Verschärfung der Verteilungs-Ungerechtigkeit
  5. einen Interessen-Lobbyismus in der Politik, der primär die Interessen der Grosskonzerne verfolgt
  6. eine Berichterstattung in den Medien, welche Polarisierung und Angst schürt

 

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Was uns krank macht (Mangel an Balance):

  1. Angst und Einschüchterung (vs. Vertrauen und Ermutigung)
  2. Wichtig sein zu müssen (Sehnsucht nach Bestätigung von anderen, keine/schwach ausgeprägte Selbstliebe, …)
  3. Gier, Habsucht und Süchte
  4. Hektik, Stress und Lärm
  5. Suche nach dem «Kick» (immer mehr, immer höher, immer aufregender, …)
  6. «Soziale Maske» - eine Rolle spielen zu müssen (anstatt authentisch zu sein und sich zeigen zu dürfen)
  7. Andere dominieren zu wollen (unzulässige Machtausübung)
  8. Immer beschäftigt zu sein (ohne Innenzuhalten und sich selbst reflektieren zu können / zu wenig Zeit für sich selbst)
  9. Schlechte Ernährung, mangelnde körperliche Fitness und mentale Schwächen
  10. Keine Überzeugungen und Werte zu haben (Sinn-Losigkeit)

 

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Die 10 Eckpunkte der Gemeinwohl-Ökonomie (Quelle: WIKI ecogood.org)

  1. Die Gemeinwohl-Ökonomie ist der Aufbruch zu einer ethischen Marktwirtschaft, deren Ziel nicht die Vermehrung von Geldkapital ist, sondern das gute Leben für alle.
  2. Sie setzt die Menschenwürde, die Menschenrechte und die ökologische Verantwortung als Gemeinwohl-Werte auch in der Wirtschaft um.
  3. Wie diese Werte im unternehmerischen Alltag gelebt werden können, zeigt die Gemeinwohl-Matrix. Sie wird laufend weiterentwickelt und soll demokratisch entschieden werden.
  4. Anhand der Matrix erstellen die Unternehmen eine Gemeinwohl-Bilanz. Im Gemeinwohl-Bericht erklären sie die Umsetzung der Gemeinwohl-Werte sowie ihr Entwicklungspotential und nehmen eine Bewertung vor. Bericht und Bilanz werden extern überprüft und veröffentlicht. Damit werden die Leistungen für das Gemeinwohl bekannt gemacht.
  5. Gesellschaftliche Unterstützung erfahren Gemeinwohl-Unternehmen zunächst am Markt durch Verbraucher*innen, Kooperationspartner*innen und gemeinwohl-orientierte Geldgeber*innen.
  6. Als Ausgleich für überdurchschnittliche Leistungen zum Gemeinwohl sollen Gemeinwohl-Unternehmen rechtliche Vorteile bei Steuern, Krediten und öffentli-chen Aufträgen sowie im internationalen Handel erhalten.
  7. Unternehmensgewinne dienen der Stärkung der Unternehmen sowie der Einkommenserzielung und der Alterssicherung der Unternehmer*innen und der Beschäftigten, nicht aber der Vermögensvermehrung externer Kapitalgeber*innen. So gelangen die Unternehmer*innen zu Freiräumen für gemeinwohlorientiertes Wirtschaften, frei vom Druck zu grösstmöglicher Kapitalrendite.
  8. Dadurch schwindet der Drang zum Wirtschaftswachstum. Es öffnen sich Möglichkeiten für ein erfülltes Leben bei Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. In der Arbeit können sich Wertschätzung und Fairness sowie Kreativität und Kooperation besser entfalten.
  9. Mit der Begrenzung von Vermögensungleichheiten steigen die Chancen für die gleichberechtigte Teilhabe Aller am wirtschaftlichen und politischen Leben.
  10. Die Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung lädt dazu ein, die Verwirklichung der genannten Werte in Wirtschaft und Gesellschaft mitzugestalten. Alle Ideen für eine zukunftsfähige Wirtschaftsordnung sollen in demokratischen Prozessen entwickelt, vom Souverän entschieden und in der Verfassung verankert werden.