Ulm

Christian Felber in Ulm + Podiumsdiskussion lokaler Politiker

Ulm, 22.11.2018
     
GWÖ-Felber-2018-11-22-full-101-.jpgChristian Felber in Ulm

Wann gibt es schon mal so starke Übereinstimmung unter Politikern?

„Geiz ist schlimm! Gemeinwohl ist Geil“ – mit diesem Zitat eröffnete der Moderator den Vortrag von Christian Felber. Das Thema Gemeinwohl-Ökonomie hat das Ulmer Stadthaus am Donnerstag 22. November aus allen Nähten platzen lassen. Nicht nur die Bürger, auch die lokalen Politiker des Ulmer Gemeinderats waren begeistert, was sich besonders in der Podiumsdiskussion zeigte.

Timo Ried (FWG) wird sich dafür einsetzen, „dass wir mit den anderen Fraktionen zusammen unsere Stadt in Richtung Gemeinwohlstadt bewegen, dass wir wie Stuttgart Gelder zur Verfügung stellen, damit sich Firmen Gemeinwohl-zertifizieren.“. Birgit Schäfer-Oelmayer (CDU) trieb die Podiumsdiskussion sogar noch weiter an: „Mein wichtigstes Anliegen heute Abend ist der Aufruf zum Konsens, dass wir uns als Stadt Ulm auf diesen Weg machen.“. Des Weiteren waren Dr. Robert Jungwirth stellvertretend von den Grünen, Doris Schiele für Die Linke und Dorothee Kühne der SPD vertreten. Über alle vertretenen hinweg Parteien war deutlicher Konsens zu vernehmen, dass die Gemeinwohl-Ökonomie eine realistische, zielführende Vision für Ulm ist.

Dabei handelt es sich um ein alternatives Wirtschaftssystem, das die Welt erobert und auch Ulm schon längst erreicht hat: vier Unternehmen aus der Region haben ihre ersten Gemeinwohl-Bilanzen vorgestellt. Das Beraterduo von N-Motion, das Architekturbüro 4+5, der Ulmer Weltladen und Dinkelbeck aus Vöhringen. Sie alle haben gründlich untersucht, inwieweit ihre unternehmerischen Tätigkeiten dem Wohl der Gesellschaft nützen und haben dabei viel über die eigenen Unternehmen erfahren. Wenn plötzlich menschliche Werte wie Gerechtigkeit, Menschenwürde, Nachhaltigkeit und Mitbestimmung im Fokus stehen, rücken ganz neue Aspekte des Wirtschaftens in den Vordergrund.

Was ist das Ziel unserer Wirtschaft? Wenn unser Ziel nicht mehr der Profit, sondern das Wohl der Gesellschaft ist, dann sollten wir dieses Ziel verfolgen, es messen und dementsprechend handeln.

Unternehmen und Privatleute haben schon erkannt, dass etwas getan werden muss. Jetzt wird sich die nächsten Wochen zeigen, wie genau der Ulmer Gemeinderat die Gemeinwohl-Ökonomie in der Region fördern will.

Zum (Nochmal-)Anschauen:

Der Vortrag von Christian Felber (1:22:45):
https://youtu.be/q-X2xpWJ_ME
Die Podiumsdiskussion (1:00:17):
https://youtu.be/ub3HQJV9Vrg

 

GWÖ-Felber-2018-11-22-full-100-.jpgDie ersten Ulmer Unternehmer mit GW-Bilanz: Gustav Rennertz (4plus5), David Wiedenmayer (Dinkelbeck), Peter Steiner (4plus5), Kirsten Tretter (Ulmer Weltladen), Ulrich Röhrle (N-Motion), Christian Felber (v.l.n.r.)
GWÖ-Felber-2018-11-22-full-102-.jpgPodiumsdiskussion mit Ulmer Gemeinderäten: Dorothee Kühne (SPD), Dr. Robert Jungwirth (Bündnis 90/Die Grünen), Christian Felber, Timo Ried (FWG), Doris Schiele (Die Linke), Birgit Schäfer-Oelmayer (CDU), Julian Gräfe (v.l.n.r.)