Dornstadt, auf der Ulmer Alb gelegen, hat sich auf die Fahnen geschrieben, Pionier-Kommune für Nachhaltigkeit zu sein und einen konkreten Beitrag zu leisten, die Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) umzusetzen. Die Gemeinde hat in den vergangenen 2 Jahren gemeinsam mit ihren Bürger*innen ein Nachhaltiges Gemeindeentwicklungskonzept erarbeitet und im Rahmen einer öffentlichen Abschlussveranstaltung vorgestellt. Dazu eingeladen hatte sie Christian Felber als Gastredner.
In seinem fokussierten Vortrag zeigte Christian Felber unter anderem auf, dass sich alle SDGs in der Gemeinwohl-Matrix abbilden lassen und die Gemeinwohl-Bilanz ein ideales Instrument ist, das eigene Handeln – sowohl auf Unternehmens- wie auf kommunaler Ebene – auf die Unterstützung der SDGs auszurichten. (siehe auch den Blog Die Sustainable Development Goals und das Gemeinwohl)
Wie kann die GWÖ-Idee das Konsument*innenverhalten beeinflussen und zu einer Verhaltensänderung führen: von auf Eigennutz fokussiertem zu nachhaltigem Konsum? Dies war eine der Fragen in der anschließenden Diskussionsrunde.
Mit einem kurzen Gefühlsexperiment ließ Christian Felber das Publikum die Überzeugungskraft des GWÖ-Gedankens auf ganz persönlicher Ebene spüren: Die Frage nach dem schönsten Erlebnis im eigenen Leben. Sie wird praktisch immer mit Beziehunsgerlebnissen beantwortet und nie mit materiellen, am Eigennutz orientierten Befriedigungen. So war es auch in Dornstadt.
Auf die Frage nach der politischen Durchschlagskraft der GWÖ-Idee führte Felber ganz aktuell den jüngsten Antrag im Bundestag zur Gemeinwohl-Bilanzierung auf Bundesebene an, sowie die Stellungnahme des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA), der das Modell der GWÖ auf europäischer Ebene weiterempfohlen hat.
Der Gemeinwohl-Idee schwang den Rest des Abends noch mit, in dem die ca. 120 Besucher*innen eingeladen waren, konkrete Projekte aus dem Gemeindeentwicklungskonzept der Gemeinde Dornstadt weiterzudenken. Etliche Aktive aus der Ulmer Regionalgruppe der GWÖ diskutierten mit und informierten die Besucher*innen an einem Infotisch zur GWÖ-Idee und ihrer konkreten Umsetzung in der Region.
Insgesamt ein gelungener, inspirierender Abend, ganz im Geiste der Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung: ergebnisoffen, partizipativ, lokal wachsend und mit globaler Ausstrahlung - symbolisch dargestellt durch die Löwenzahn-Sämchen im GWÖ Logo.
Hier gibt es weitere Informationen zum Nachhaltigen Entwicklungskonzept der Gemeinde Dornstadt.